Herpes ist grundsätzlich ansteckend und kann durch Küssen oder Berühren der Bläschen übertragen werden. Je nach Herpes-Phase besteht ein erhöhtes oder sehr geringes Infektionsrisiko. Wann und wie lange Lippenherpes ansteckend ist und wie Sie sich davor schützen können, erfahren Sie hier.
Sich mit Lippenherpes anstecken: Erstinfektion
Sich mit Lippenherpes anstecken: Erstinfektion
Herpes ist grundsätzlich ansteckend und kann durch Küssen oder Berühren der Bläschen übertragen werden. Je nach Herpes-Phase besteht ein erhöhtes oder sehr geringes Infektionsrisiko. Wann und wie lange Lippenherpes ansteckend ist und wie Sie sich davor schützen können, erfahren Sie hier.
Wann & wie lange ist Lippenherpes ansteckend?
Lippenherpes-Ursache ist das Herpes-simplex-Virus Typ 1 (manchmal auch Typ 2). Übertragen werden die Viren über eine
- Schmierinfektion (Berühren des Herpes, Küssen, gemeinsames Benutzen von Besteck)
- oder Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen).
Um herauszufinden, wann der Lippenherpes nicht mehr ansteckend ist, sollten Sie sich mit den unterschiedlichen Herpes-Phasen vertraut machen. Generell gilt:
- Während der Inkubationszeit, also der Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch, verbreitet sich das Virus in der Regel nicht.
- Erst wenn sich erste Herpes-Bläschen gebildet haben, gilt der Lippenherpes als hoch infektiös. In der Flüssigkeit der Blasen befinden sich die ansteckenden Viren.
- Sobald die Bläschen verkrustet sind und nicht erneut aufgekratzt werden, ist die Ansteckungsgefahr etwas geringer.
Gut zu wissen: Beachten Sie, dass ein Träger des Herpesvirus auch ohne Symptome ansteckend sein kann. Der Verlauf der Lippenherpes-Ansteckung ist außerdem auch vom Zustand des Immunsystems abhängig.
Herpes-Phasen
Der Verlauf von Lippenherpes kann in sieben verschiedene Phasen eingeteilt werden. Welche sind das und wie lange dauern sie an?
Lippenherpes-Ansteckung: Erstinfektion
- Die erste Infektion (Primärinfektion) erfolgt meistens bereits im Kindesalter durch den Hautkontakt mit den Eltern. Dabei gelangen die Viren über kleine Haut- und Schleimhautdefekte in den Körper.
- Die Herpes-Viren setzen sich in den Nervenzellen ab. Dort verbleiben sie meist ein Leben lang und brechen entweder niemals oder immer wieder
- Der Betroffene bekommt von der Erstinfektion häufig nichts mit. Nur selten leiden Kinder nach der Infektion an Fieber oder Geschwüren an der Lippe
Drei Tipps, um eine Lippenherpes-Ansteckung zu vermeiden
Achten Sie beim Auftreten der nässenden Herpesbläschen insbesondere auf die richtige Hygiene, um andere nicht mit dem Virus anzustecken. Diese drei Hinweise sollten Sie beachten:
- Trinken Sie nicht mit anderen aus einem Glas und nutzen Sie eigenes Geschirr. Handtücher sollten Sie nach dem Benutzen bei mindestens 60 Grad waschen.
- Verzichten auf nahen Körperkontakt, um eine Übertragung der Viren zu vermeiden.
- Kratzen Sie nicht am Bläschen und waschen Sie sich unbedingt nach dem Berühren der Lippe gründlich die Hände.
Lippenherpes-Ansteckung: Küssen verboten?
Herpes bekommt man häufig über infizierten Speichel, wie zum Beispiel beim Küssen. Ein grundsätzliches Kussverbot muss trotzdem nicht ausgesprochen werden, da bereits fast 90 Prozent der Bevölkerung weltweit den Herpes-simplex-Virus Typ 1 in sich tragen.1 Das heißt: Wenn Sie bereits Träger des Herpes-Virus sind, ist die Gefahr der Lippenherpes-Ansteckung nicht mehr gegeben. Sie sind kein Träger? Dann verzichten Sie unbedingt auf das Küssen mit dem herpesgeplagten Partner, sobald sich erste Bläschen gebildet haben. Beachten Sie, dass die Bläschen auch dann noch ansteckend sein können, wenn sie bereits abheilen, also in der Verkrustungsphase.
Wichtig: Bei Neugeborenen ist mit akutem Lippenherpes bis zum Abfallen der Blässchenkruste, in jedem Fall dringend Abstand zu halten. Eine Erstinfektion kann bei Babys zu schweren Komplikationen führen kann. Also: Keine Küsse, auch nicht auf die Wange!
Die Reaktivierung: Warum kommt der Herpes immer wieder?
Einmal Herpes, immer wieder Herpes: Der Lippenherpes-Virus bleibt nach der Ansteckung in einer Art Ruhezustand im Nervensystem erhalten. Wenn die körpereigenen Abwehrkräfte beansprucht und das Immunsystem geschwächt werden, kann es zum Ausbruch des Herpes kommen. Folgende Faktoren können daher den Lippenherpes auslösen:
- Infektionskrankheiten oder Fieber
- hormonelle Veränderungen, wie zum Beispiel während der Schwangerschaft
- eine starke Sonneneinstrahlung
- psychische oder körperliche Belastungen wie Stress
Lyranda® enthält hochdosiertes L-Lysin gegen Lippenherpes. Aber welche Funktionen erfüllt die Aminosäure überhaupt im Körper? Und wie kann sie bei Lippenherpes helfen?
1 Sterry, Wolfram. Kurzlehrbuch Dermatologie. Georg Thieme Verlag Stuttgart. S. 44.